Koblenz(RH/RZ-Scholz). Der 79. deutsche Segelfliegertag fand erneut in Koblenz statt. Ausrichter war der Aeroclub Koblenz. Der Mix aus Kongress und Messe hatte dabei einiges zu bieten, und so kamen 1500 Besucher zu der Veranstaltung in die Rhein-Mosel-Halle. AeroDCS präsentierte eine wasserstoffbetriebene Drohne, die unter anderem auch im Ahrtal eingesetzt war.
Neben Auszeichnungen gab es eine Reihe von Fachvorträgen. Axel Lange, Geschäftsführer unseres Schwesterunternehmens Lange Research war Teilnehmer in der Podiumsdiskussion elektrische Antriebe im Segelflug. Besonders freute man sich auf die Meteorologin Dr. Katja Horneffer, Leiterin des ZDF-Wetterteam, die als Referentin zum Klimawandel sprach. Zudem zeigten rund 50 Aussteller eine Vielzahl von Produkten rund ums Segelfliegen.
Darunter waren auch Flugzeuge mit einem eingebauten Elektromotor, der das Flugzeug autonom in die für den Segelflug notwendigen thermisch günstigen Luftschichten befördert. Üblich sind Seilwinden oder Schlepp-Flugzeuge. Vertreten war auch die Hochschule Rhein Main, die einen Bachelorstudiengang in Elektro- und Luftfahrttechnik anbietet.
In einem Fachvortrag informierte Jan Dirks vom BMDV über den aktuellen Stand der Einführung der U-Spaces zur sicheren Integration der unbemannten Luftfahrt in den allgemeinen Luftraum. Dieses Vorhaben hat für den Betrieb der Drohnen der AeroDCS eine besondere Bedeutung.
Foto: Axel König, Jan Dirks, Ralf Hoffmann, AeroDCS
Meteorologin Dr. Katja Horneffer klärte über neue Phänomene des Klimawandels auf: „Wie Schweizer Forscher herausgefunden haben, sind Dürren, wie in diesem Sommer, durch den menschengemachten Klimawandel auf der Nordhalbkugel 20-mal wahrscheinlicher geworden.“ Dies berichtete sie in ihrem Vortrag „Wenn die Arktis auf die Tropen trifft – wie wir klimawirksam handeln in Krisenzeiten“. Mehrere Hundert Zuhörer folgten ihren Worten im großen Saal der Rhein-Mosel-Halle.
So lag Mitte Juli 2021 das für die Hochwasserkatastrophe an Ahr und Erft verantwortliche Tief “Bernd" tagelang über Mitteleuropa. Das Ausmaß der Katastrophe sei aber, wie Horneffer erläuterte, darauf zurückzuführen, dass die Niederschläge in der topografisch ungünstigsten Region fielen .„Wir müssen schnellstens runter mit den Treibhausgasemissionen. Bis 2030 müssen wir 70 Prozent einsparen“, forderte die Meteorologin. Das 1,5-Grad Ziel der Weltklimakonferenz von Paris 2015 sei in Deutschland schon überschritten. Horneffer: „Auch wenn wir die Emissionen heute auf null bringen würden, müssen wir in den nächsten 20, 30 Jahren ausbaden, was wir bisher Schlechtes gemacht haben.“
Mehr als 1500 Teilnehmer informierten sich an den Ständen.
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