Koblenz(RH): Vernetzte Systeme machen neu Anwendungen möglich oder bestehende Anwendungen, wie z.B. Mobilität effizienter und intelligenter. Hierfür müssen die verschiedenen Teilnehmer – ob auf der Straße oder in der Luft – untereinander und mit ihrer Umgebung schnell und zuverlässig Daten austauschen können. AeroDCS ist als UAV-Experte Teil eines breit gefächerten Forschungskonsortiums.
Foto: Kick-Off des Projektes in Stuttgart bei Bosch
Ziel des Projektes „6G-ICAS4Mobility“ ist es dies zu ermöglichen und Sensorik und Kommunikation in dem zukünftigen 6G-System zu integrieren. So kann das ausgesendete Kommunikationssignal genutzt werden um anhand der Reflektion ein Abbild der Umgebung zu erhalten (Radar). Die engere Kopplung und die Integration von Kommunikations- und Radarfunktionen (engl. Integrated Communication and Sensing, ICAS) wird bereits seit einigen Jahren insbesondere im akademischen Bereich intensiv diskutiert und soll Kosten und Ressourcen sparen. Im Projekt soll nun die praktische Leistungsfähigkeit der Technologie nachgewiesen werden, um sie dann in den zukünftigen Mobilfunkstandard einbringen zu können.
Bild: Struktur der vernetzten Sensorik
Die Sensordaten verschiedener mobiler Endgeräte (etwa von Fahrzeugen und Drohnen) werden in Echtzeit koordiniert und kombiniert, um ein genaueres Bild der Umgebung zu erstellen. Das Projekt wird in den kommenden drei Jahren wichtige Grundlagen für den zukünftigen 6G-Standard entwickeln.
Eine wichtige Rolle im 6G Standard nimmt der sogenannte Sidelink ein, der eine direkte Kommunikation zwischen zwei Teilnehmern ermöglicht, ohne eine bestehenden Mobilfunkinfrastruktur zu benötigen. Auf diese Weise können Sensordaten sicher und mit hoher Bandbreite auch in Regionen mit schlechter Mobilfunkanbindung ausgetauscht werden.
„ICAS gilt als eine Schlüsseltechnologie für künftige 6G-Systeme und wird neue Einsatzbereiche für Drohnen ermöglichen“, erklärt Ralf Hoffmann, Geschäftsführer der AeroDCS aus Koblenz. „Daher haben wir uns dazu entschlossen an der Entwicklung des 6G-Standards aktiv mitzuarbeiten.“
Vernetzte Mobilität in der Luft (Foto: AeroDCS)
Neben der Betrachtung von relevanten Szenarien für den Straßenverkehr sollen Erkenntnisse aus der Projektarbeit auch als technische Grundlage für Anwendungen im Bereich vernetzter Drohnen dienen.
6G Forschung von hohem öffentlichem Interesse
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert „6G-ICAS4Mobility“ mit rund zehn Millionen Euro und trägt damit 70 Prozent der Projektkosten..
Vernetze Mobilität am Boden (Foto: Bosch)
Weltweit nimmt die 6G-Forschung an Fahrt auf. Allein die deutsche Bundesregierung fördert entsprechende Aktivitäten bis 2025 mit rund 700 Millionen Euro; im EU-Haushalt sind für den Zeitraum von 2021 bis 2027 nochmals etwa 900 Millionen Euro eingeplant. Analog gibt es riesige Investitionsprogramme auch in den anderen Weltregionen, allen voran den USA, Japan, Südkorea und China. Dies spiegelt unter anderem die geopolitische Bedeutung von 6G sowie den erwarteten Stellenwert bei der technologischen Souveränität wider. Experten gehen davon aus, dass der erste 6G-Standard etwa im Jahr 2028 fertiggestellt sein wird.
Die Projektteilnehmer im Überblick:
Robert Bosch GmbH
Fraunhofer Heinrich Hertz Institut
IMST GmbH
NXP Semiconductors Germany GmbH Universität Ulm
FAU Erlangen-Nürnberg
TU Kaiserslautern
TU Ilmenau
Missing Link Electronics GmbH
CiS GmbH
AeroDCS GmbH
Barkhausen Institut gGmbh
Hensold Sensors GmbH
Merantix Momentum (Merantix Labs GmbH) Denso Automotive Deutschland GmbH
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