Koblenz (eb/rh): Diese Technik ist eine Neuheit. Die Kombination von Wärmebild und einer Handyortung, montiert auf einer senkrechtstartenden Drohne, ist eine Alternative zum Hubschrauber. Die Erprobung dieser Lösung haben wir im Rahmen des Forschungsprojekts zu Anwendungsmöglichkeiten von 5G im Nationalpark Bayerischer Wald gemeinsam mit der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) und weiteren Partnern durchgeführt.

Gefördert durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr, widmete sich das Projekt von 2022 bis Ende 2024 der Erforschung innovativer Einsatzmöglichkeiten von 5G, unter anderem bei Such- und Rettungsmaßnahmen im Bayerischen Wald.
Am 28. November 2024 wurde es konkret: In Spiegelau fand eine groß angelegte Live-Erprobung der Personensuche statt. Die örtliche Feuerwache diente als Treffpunkt für die Koordination und den Aufbau der Einsatzleitstelle. Mit dabei waren die Polizei Grafenau, die Freiwillige Feuerwehr Spiegelau, die Bergwacht, der Bürgermeister von Spiegelau, Karl-Heinz Roth, sowie Vertreter der aeroDCS GmbH, der Centum GmbH (Lifeseeker), der Striekair engineering GmbH (CarryAir) und der THD.
Hightech im Einsatz
Kernstück des Tests war die VTOL-Drohne CarryAir S3i, ausgestattet mit modernster Lifeseeker-Technologie der Firma Centum zur Handy-Ortung sowie einer kombinierten RGB- und Wärmebildkamera. Während Bodenteams sich an der Einsatzleitstelle zur Rettung bereithielten, lieferte die Drohne aus der Vogelperspektive Echtzeitbilder und begann über den LifeSeeker, das Telefonsignal des Vermissten zu suchen.
Die Funktionalität des gezeigten Systems ist bislang einzigartig für die Plattformebene VTOL.
Zum Start der Mission muss sich der Lifeseeker ein Abbild der Funknetzstruktur der Umgebung schaffen. Dabei werden die vorhandenen Funkmasten digital abgefragt und die jeweils angebotenen Netze bestimmt. Nach dieser Initialisierungsphase wird dann das Suchgebiet mit vorgegebenen Befliegungspattern abgeflogen. Im Erprobungsprojekt hat der Scan der Umgebung ungefähr 6 Minuten gedauert. Das Mobiltelefon der vermissten Person konnte dann innerhalb von 2 Minuten (aus einem Suchgebiet von 80 ha) dargestellt werden.
Zur Präzisierung der Koordinaten kreiste der CarryAir über dem georteten Standort. Mit der RGB-/Wärmebildkamera konnte die Person zusätzlich überprüft werden.
Position und Livestreams von Video und Lifeseeker-Ortungsmaske wurden dank der schnellen und zuverlässigen Datenübertragung direkt an die Einsatzleitstelle übertragen. Ergebnis: Die Person wurde schnell gefunden und gerettet.
Fazit
Der erfolgreiche Test im Nationalpark Bayerischer Wald beweist, dass die Nutzung moderner Drohnentechnologie mit 5G-Konnektivität, Kamera- und Lifeseeker einen echten Unterschied machen kann – besonders bei zeitkritischen Rettungseinsätzen. Wir sind stolz darauf, Teil dieses innovativen Projekts zu sein und freuen uns darauf, weiter an solchen zukunftsweisenden Lösungen zu arbeiten.
Ergebnis der erfolgreichen Erprobung und der Entwicklung dazu ist: Ein funktionierendes Produkt ist verfügbar. Erste Beschaffungen von BOS-Einheiten sind angestoßen.





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