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  • Ralf Hoffmann

GAERS - Green Attack Early Recognition System - Borkenkäferfrüherkennung

Das Start-up AERODCS aus Koblenz in Rheinland-Pfalz will jetzt mit einem neuen technischen Ansatz helfen, die Ausbreitung im Frühstadium erkennen. Damit soll die Abwehr unkontrollierter Vermehrung der Schädlinge unterstützt werden.



Der Wald ist geschwächt. Die Massenvermehrung der Borkenkäfer rafft Fichten in einem dramatischen Umfang hin. In normalen Jahren können sich gesunde Bäume gegen die Borkenkäfer wehren. Wenn der Käfer sich in die Rinde bohrt, sondert die Fichte Harz ab und tötet so den Käfer. Nur wenige Exemplare schaffen es dann, sich durch die Rinde zu bohren und sich dort zu vermehren. In den Dürresommern 2018, 2019 und 2020 waren die Fichten jedoch so geschwächt, dass sie kein Harz produzieren konnten. Die Borkenkäfer konnten sich ungehindert einbohren und sich schnell vermehren.

Es gab hierzu in der Vergangenheit verschiedene Ansätze unter Einsatz von Laserscannern, Hyper- und Multispektralkameras. Die Ergebnisse waren nicht überzeugend, auch wenn das Werbematerial von Anbietern teilweise anderes verspricht. Für die wirksame Erkennung gibt es ein enges Zeitfenster, sieht man die Auswirkung in der Verfärbung der Krone ist es zumeist zu spät.


AeroDCS setzt für die Früherkennung auf bewährte Methoden der Fernerkundung. Zum Einsatz kommen UAV, also „Drohnen“ und Flugzeuge, mit Kameras und Sensoren ausgestattet. Sie erzeugen Bilder aus allen möglichen Blickwinkeln, sammeln Daten wie Temperatur und Feuchte und mit leistungsfähigen Computern wird dann ausgewertet.


Entscheidend ist die intelligente Kombination von Sensorik und Bewertung des „Rahmenumfeldes“. In den bisherigen Ansätzen wurde die thermale Information vernachlässigt. Der Befall der Käfer führt sofort zu einer Unterbrechung der Wasserversorgung der Nadeln und Blätter. Diese Unterbrechung führt zu einer geringeren Verdunstung und hieraus resultierend auch zu einem geringeren „Kühlungseffekt“. In Kurzform: Blätter und Nadeln von befallenden Bäumen sind vermutlich wärmer als die der „gesunden“ Nachbarn.


Ein Team von Piloten, Biologen, Forstexperten und Wissenschaftlern macht sich an die Arbeit, diese Methode in ein in der Praxis einsetzbares Produkt umzusetzen. In Zusammenarbeit mit der Universität Koblenz, Fachbereich Computervisualistik, der Technischen Hochschule Deggendorf, der Fraunhofer Gesellschaft IOSB in Ettlingen werden jetzt die Methoden analysiert. Die Prüfung der Praxistauglichkeit wird dabei im Projekt mit Unterstützung der Landesforsten Rheinland-Pfalz gemacht, die hierfür die Versuchsflächen zur Verfügung stellen.


In der Umsetzung des Projektes wird zunächst eine Durchführungsstudie bis Ende 2020 gemacht, um die Aussicht auf Erfolg einschätzen zu können. Ab Frühjahr 2021 startet dann die Entwicklung eines einsatzbereiten Produktes, was bis Ende 2022 vorliegen soll. Für das Projekt sind Fördermittel aus dem Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) beantragt.



Über AeroDCS


AeroDCS bietet eine Palette qualitativ hochwertiger und operativ zuverlässiger Dienstleistungen rund um die hochauflösende Fernerkundung, insbesondere in der Kontrolle und Zustandserfassung von Pipelines und Fernleitungen. Unser Anspruch ist die Lieferung von Daten höchster Qualität in zuverlässigen Prozessketten. Dazu gehören die Durchführung von Flugmissionen zur Aufnahme von Bilddaten, der Auswertung und Lieferung der Ergebnisse, die Erprobung neuer Verfahren, die Erstellung von Expertisen und Studien für die Nutzung, das Durchführen von Schulungen für Anwender sowie der Vertrieb und die Vermietung von Flugträgern für die Fernerkundung. Zusammen mit der Schwestergesellschaft Lange Research Aircraft GmbH in Zweibrücken bilden wir eine gemeinsame Kompetenz unbemannter Fernerkundung Made in Rheinland-Pfalz.


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