Am 25. Juli 2023 lud das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel alle Interessierten nach Bernkastel-Kues ein, um zu zeigen wie 5G, Drohnen, Robotik und künstliche Intelligenz die Arbeit im Weinberg erleichtern können. Projektleiterin Prof. Dr. Maria A. Wimmer von der Universität Koblenz gab hierzu Einblicke in erste Zwischenergebnisse des zunächst bis Ende 2024 in den Steillagen der Moselregion laufenden Forschungsprojektes „Smarter Weinberg“.
So wurden die Sensoren erläutert, die bereits in der Weinbergsumgebung integriert sind und kontinuierlich Daten zu Variablen wie Blattfeuchtigkeit, Luftfeuchtigkeit, Niederschlag und Temperatur aufnehmen und an die Datenplattform der Universität Koblenz übertragen. Gleichzeitig wird derzeit ein KI-basiertes Informationsmanagementsystem entwickelt, das die erfassten Daten nutzerfreundlich aufbereitet und für Winzerinnen und Winzern künftig über ein Dashboard als wertvolles Werkzeug nutzbar sein soll. So sollen unter anderem exaktere zeitliche und wetterabhängige Planungen ermöglicht werden.
Mit dem Einsatz intelligenter Technologien strebt das Projekt „Smarter Weinberg“ eine signifikante Erleichterung der Arbeit von Winzerinnen und Winzern im Steillagenweinbau an. Tatsächlich werden vor Ort bereits erste Spritzdrohnen der Firma Plantivo genutzt, die im Weinberg deutlich
präziser navigiert werden können als die bislang zumeist eingesetzten Hubschrauber. Dies ermöglicht einen gezielteren Einsatz von Spritzmitteln ebenso wie eine signifikant niedrigere Lärmbelästigung.
AeroDCS liefert im Projekt „Smarter Weinberg“ zusätzliche Fachexpertise aus der Fernerkundung und ist maßgeblich an der Kartografierung der Weinberge beteiligt.
Ausblickend zeigte Projektleiterin Prof. Dr. Maria Wimmer, dass in einem Jahr bodenbasierte Demonstrationen des Konzepts des „Smarter Weinberg“ präsentiert werden können. Eine spezielle Roboterplattform zur Bewältigung von Arbeiten wie Mulchen oder das Wegschneiden von Laub wird aktuell von der Firma Clemens entwickelt, die dazu benötigte KI-Steuerung in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe „Aktives Sehen“ unter der Leitung von Professor Dr.-Ing. Dietrich Paulus (Universität Koblenz) und der Firma Vision & Robotics.
Eine wesentliche Problemstellung für das Projekt ist, neben den besonderen topografischen Anforderungen in der Region, die noch fehlendende 5G-Abdeckung in den ländlichen Weinbaugebieten der Moselsteillagen, die die laufenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten vor zentrale Herausforderungen stellt. Um die angestrebte Automatisierung zu realisieren, braucht es die fehlenden, sehr schnellen und zuverlässigen 5G-Datenverbindungen. Daher laufen im Projektkonsortium derzeit Arbeiten an der Entwicklung eines mobilen 5G-Campusnetzwerks.
Zusätzlich arbeitet AeroDCS kontinuierlich an der Weiterentwicklung ihrer Wasserstoffdrohnen, welche die Effizienz und Nachhaltigkeit der Arbeiten im Weinberg durch ihre längere Flugdauer und Klimaneutralität weiter optimieren kann. In diesem Zusammenhang wird aktuell darüber nachgedacht gemeinsam mit den Partnern eine Spritzdrohne zu entwickeln, die Wasserstoff als innovativen Energieträger nutzt.
Toller Tag und tolle Veranstaltung